TAGESRÜCKBLICK: Freitag

Freitag 11. März 2016

Am Morgen fand an der PHZH ein Upcycling Workshop statt. Was ist Upcycling? Im Gegensatz zum Recycling geht es beim Upcycling nicht darum etwas wieder in einen Rohstoff zu zerlegen um daraus wieder etwas Neues herzustellen, sondern Gegenständen ein Upgrade zu verpassen. So wird aus einem unbrauchbaren, alten Veloschlauch ein schicker Gürtel, ein praktisches Portmonnaie oder sogar eine Blumenvase. Es wurde fleissig geschnitten, genäht, gehämmert und geflochten und am Schluss konnten alle ihre selbstgemachten Kunstwerke mit nach Hause nehmen.

Am späteren Nachmittag hielt Manuel Klarmann einen Vortrag zum Thema klimafreundliches Kochen. Warum ist das wichtig? Unsere Ernährung ist für ein Drittel der konsumbedingten Treibhausgase in Europa verantwortlich. Durch ein klimafreudlicheres Essverhalten können wir also einen wesentlichen Beitrag zur Treibhausgasreduktion leisten. Eaternity, die Organisation welcher Manuel angehört, vertritt die Meinung, dass mit klugen Ernährungsentscheidungen die Emissionen im Zusammenhang mit Ernährung bis zu 50 Prozent reduziert werden können. Aber wie kann Genuss und Verantwortung kombiniert werden? Dabei gibt es drei Grundprinzipien: lieber pflanzlich als tierisch, lieber saisonal als aus dem Gewächshaus und lieber regional vom Bauern aus dem Nachbarsdorf als mit dem Flugzeug einmal um den Planeten transportiert. Dazu wurde eine kleine App präsentiert, die eine umfangreiche Sammlung von umweltfreundlichen und einfachen Rezepten bietet. Daher vielleicht heute Abend lieber Spinat Lasagne mit Birne und Haselnuss zubereiten, anstatt Schnitzel mit Pommes. Ist ausserdem auch gesünder ;)

Der Abend gehörte der Lyrik. Im Stuzz fand das zweite Poetry Slam der Nachhaltigkeitswoche statt, moderiert von Lisa Brunner. Bereits eine Viertelstunde nach Einlass war der Saal zum Bersten voll und der Barbetrieb in vollem Gage. Mit sehr unterschiedlichen Texten zum Thema Nachhaltigkeit traten die Slammer gegeneinander an. Jeder hatte 6 Minuten und keinerlei Hilfsmittel zur Verfügung um seine Botschaft zu vermitteln. Wenn ein Poet dennoch länger brauchte, kam Lisa mit ihrem Kratzstab und sputete ihn zum Abschluss. Marius versuchte uns klar zu machen, dass die Klimaerwärmung doch etwas Gutes sei, da dadurch der Winter kürzer würde, und dass wir daher den Klimawandel nicht stoppen, sondern beschleunigen sollten. Jan stand als „Virgin“ zum allerersten Mal auf der Bühne und slammte sich mit einem Text gegen untätige Bürger ins Finale wo er gegen seine eigene Bequemlichkeit schimpfte. Kay slammte sich mit einem sehr nachdenklichen Text ins Finale und holte sich mit einem Text über die aktuelle Flüchtlingskriese den Sieg. „Ich ha ne Wuet im Buech“ schrie er ins Mikrophone und versuchte das Publikum wachzurütteln, denn das was sich zur Zeit im Mittelraum abspielt ist alles andere als soziale Nachhaltigkeit. Als Preis winkte, wie es an einem Poetry Slam üblich ist, ein Whiskey, natürlich ein nachhaltig produzierter Whiskey aus der Region.