TAGESRÜCKBLICK: Freitag

Freitag 10. März 2017

Der vorletzte Tag der Nachhaltigkeitswoche 2017 startete mit vielen interessierten heranwachsenden Hobby-GärtnerInnen welche im Urban Gardening Workshop lernten wie man sich das zukunftsträchtige Vertical Farming nach Hause holt und gleichzeitig gebrauchte PET-Flaschen upcycelt. Saisonal, regional, pestizidfrei und CO2-arm kann Jede/r! Wer noch einen Schritt weiter gehen und nebst dem eigenen Balkon oder Fenstersims auch die städtische Biodiversität bereichern wollte, lernte wie man Seedbombs herstellt.

Am Nachmittag erzählte Tobi Rosswog vom BildungsKollektiv wie er 2 ½ Jahre lang geldfrei lebte und welche Erfahrungen er dabei gemacht hat. Er stellte den Besucher*Innen Fragen, die es in sich hatten wie “Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielt?” oder “Was brauchst du eigentlich wirklich?”.
Tobi Rosswog selbst, versteht unter einem geldfreien Leben insbesondere, sich von der Fremdbestimmung, der Selbstoptimierung und der Tauschlogik zu befreien. Dieser Weg zu einem neuen Miteinander ist nicht nur sozial nachhaltig, sondern auch ökologisch, denn der nachhaltigste Konsum ist der Nicht-Konsum! Inspiriert von seinen Erfahrungen initiierte Tobi Rosswog ausserdem das Projekt- und Aktionsnetzwerk Living Utopia welche Mitmachräume für den gesellschaftlichen Wandel bietet.

Jährlich werden etwa 50 Megatonnen PET (Polyethylenterephthalat) produziert, und somit am Ende des jeweiligen Lebenszyklus jede Menge CO2 ausgestossen. Jan-Georg Rosenboom diskutierte am Freitagnachmittag die Vor- und Nachteile verschiedenster alternativen zum weit verbreiteten PET. Insbesondere stellte er Polyethylenfuranoat (PEF) vor, besser bekannt als Bioplastik, welches aus Biomasse hergestellt wird. Es senkt somit den Kohlenstoff Fussabdruck, senkt den Bedarf an Rohöl und kann die Abfallverwertung erleichtern. Weiter machte er auf die Herausforderungen eines erfolgreichen Markteintrittes aufmerksam.

Zur gleichen Zeit diskutierte der Jurist Prof. Dr. Hürlimann in der Uni Zürich die Bedeutung von Transparenz in der Politik und Privatwirtschaft. Oliver Classen der NGO Public Eye brachte Licht ins Dunkel der aktuellen Situation im Rohstoffsektor und erläuterte die Rolle der Schweiz. Fabian Hühne von Fairphone zeigte zum Abschluss auf, dass Transparenz in der Privatwirtschaft möglich ist.

Am Abend erfreuten sich die Räume des StutZ wieder einmal zahlreicher Gäste und genialer Slammer*Innen! Für einen Abend war die Nachhaltigkeit das Hauptthema auf dem grünen Rasen! Joel Perrin brachte mit seinem Slam mit dem Titel 'Google Translater' die Wände des StutZ am stärksten zum beben.

Text von Jana Reichmann