Tagesrückblick geschrieben von Giulia Fontana

Die Nähmaschinen klappern. Hinter Stoff, kaputten Kleidern, Garn und Büchern flicken ganz schön viele Menschen ihre Kleider. Auch für mein gestricktes Jäckchen, in das ich leider aus Versehen ein Loch geschnitten habe (eine längere Geschichte, die hier keinen Platz hat), gibt es eine Lösung. Zum Glück unterstützt mich eine erfahrene Handarbeitslehrerin dabei und zeigt mir, wie ich mit dem sogenannten Maschenstich mein Jäckchen flicken kann.

Ein Jäckchen flicken? Was nützt das eigentlich? Und welche Rolle nehmen persönliche Verhaltensänderungen in der riesigen sozial-ökologischen Transformation, in der wir sind, eigentlich ein? Was gibt es sonst für Strategien und Möglichkeiten? Darüber diskutieren wir in einer lockeren Runde mit Rachael Garrett, Johanna Jacobi und Peter Morf. Der Tenor ist klar: Unser Engagement ist wichtig! Wir können etwas bewirken, vieles ist miteinander verbunden und voneinander abhängig. Aber: Wir müssen uns organisieren, im Kollektiv Alternativen schaffen und Druck ausüben. Einzelpersonen tragen die Welt nicht auf ihren eigenen Schultern. Viele Menschen fürchten sich vor der Zukunft, sind frustriert von der Gegenwart, überfordert mit dem Verantwortungsgefühl und gelähmt von der grossen Arbeitsbelastung. Über genau diese Gefühle sprechen wir im sicheren Rahmen an zwei weiteren Events am heutigen Tag. Es tut gut diese Gefühle in Worte zu fassen und zu merken, dass ich damit nicht alleine bin. Wir müssen auch uns selbst Sorge tragen und nicht nur anderen Menschen und Lebewesen.

Gemeinsam kann man sogar ein Kino betreiben – ganz ohne Strom und fossile Energieträger! Möglich machen es Fahrräder. Kalt ist es im Irchel Strebergärtli, doch der Film zu Permakultur, das schöne Gefühl mit Menschen zusammen ein openair Kino zu beradeln, Popkorn vom Lagerfeuer und der Genuss von wärmendem Tee, sind es wert – die perfekte Abrundung des Tages.

In diesem Sinne: Gestalten wir unsere Gegenwart und Zukunft gemeinsam!

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